Cellulite
Die Cellulite ist eine typisch weibliche Erscheinung. Bei den Männern tritt sie nur nach einer Kastration auf. Es handelt sich hier um keine Erkrankung, sondern um eine verstärkte Wirkung des weiblichen Hormons Östrogen. Unter Einfluss dieses Hormons bildet sich eine typisch weibliche Architektur des Unterhautfettgewebes. Bei Männern wird das Fettgewebe durch sich kreuzende Bindegewebsstränge, die in den tiefen Schichten der Unterhaut fixiert sind, geformt. Bei Frauen hingegen ist das Bindegewebe gitterförmig angeordnet und relativ oberflächlich verankert, sodass auch das gespeicherte Fettgewebe gitterförmig unter der Haut zum Vorschein kommt.
Betroffen sind die hormonabhängigen Regionen und zwar Gesäß, Oberschenkel und die Innenseite der Kniegegend. Das Fettgewebe in dieser Region stellt eine Energiereserve für die Milchproduktion in der Stillzeit dar. Diese Reserven waren von Bedeutung in Hungerszeiten in der menschlichen Entwicklung der vergangenen Jahrtausende. Die Besonderheit dieses Fettgewebes liegt darin, dass es sich weder durch Training, noch durch Massage reduzieren lässt. Auch nach einer radikalen Gewichtsabnahme ist die Cellulite immer noch sichtbar.
Auch die durchblutungsfördernden Mittel zum Einreiben verändern die Hauttexturen nicht wesentlich. Hingegen wirksam ist eine topische, d.h. eine lokale Anwendung von synthetischen oder pflanzlichen männlichen Hormonen. Das Problem ist die richtige Dosierung. Bei der Überdosierung dieser Therapie kommt es zu Verfettung bzw. Aknebildung in der Haut bzw. Stärkung der sekundären Körperbehaarung. Eine neue therapeutische Hoffnung liefert die Injektionslipolyse (Fettwegspritze), die durch die Auflösung der Fettzellen eine Verstärkung des Bindegewebes und dadurch eine Hautstraffung effektiv nach sich zieht.